d u r ch

dieDiözesealsunbegründetabundb estätigten

damitdieRechtmäßigkeitderEigentumseintragungauf

die

Diözese

desorthodoxenBischofs

von

B e r l i n

u n d

Deutschland.ImUrteildesBGHwurden unter andere m

dieuntenaufgeführtenTatsachenalsGründederA b -

weisung genannt ( Im Urteil desBGH trat die Diözese als

Klägerin, Paris als Beklagte auf).

Gegen das Urteil des BGH legte das Pariser Erzbistum
Ve r f a s s u n g s b e s c h w e r de ein, die aber mit Urteil vom 30.
November 1983ebenfalls abgelehnt wurde (Beschwerde-

führerin ist hier Paris).

ImFallederHerausgabederKircheinB a d e n - B a d e n

führtedas Moskauer Patriarc hateinen Prozeß, dereben-

fallsdurchsämtlicheInstanzenlief(Landgericht,Ober-

landesgericht und Bundesgerichtshof ). Das Urteil wur d e
am 28. Oktober 1988 verkündet (Klägerin ist die Diöze-

se,BeklagtedieB a d e n - B a d e ner

Gemeinde,Jurisdiktion

Patriarchat Moskau).

Auszug aus dem

UrteildesBundesgericht shofs
1980
(Aktenzeichen: V ZR 132//8)

v.19.

Sept ember

“DieMinisterialentscheidungübertrugderKlägerin

o r i g i n ä r es volles und uneingeschränktes Eigentum, insbe-

s o n d e r e wurde ein etwaiges Nutzungsrechtder Beklagten

179

nicht auf re c h t e r halten. Eigentumkann auch durch staatli-
chen Hoheitsakt übertragen werden” (S. 5)
“DasermächtigendeGeset zvom25. Februar1938

war formell wirksam. Es wurde zwar nicht vomReichstag

beschlossen,sondernaufgrunddesErmächtigungsge-
setzesvom24.März1933(RGBlIS.141)vonder

Reichsregierung erlassen. Diese Tatsache allein berührt die

Wirksam keit des Gesetzes nicht (std. Rspr. des Bundes-
verfassungsgerichts vgl. BVerfGE 28, 119, 139 m . w. N . ) ”
(S. 5).

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180

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“Das Kontrollratsgesetz Nr. 62 vom 20. Febru a r
1948, das verschiedene NS-Gesetze in Bezug auf die Kir-

chen aufhob, zählt das hier maßgebliche Gesetz (über den
Grundbesitz, Anm G.S.) gerade nicht auf” (S. 8).

Bundesverfassungsgericht - 2BrV 1411/80-
v. 30. November 1983

“aa) Der Ausgangspunkt der Fachgerichte, daß der Ei-

gentumserwerb der Russisch-Orthodoxen Diözese des Or-

thodoxen Bisc hofs vonB e r l i nund Deutschland nic ht des-

halbunwirksamsei, weil er auf grund desin der Zeit des

Nationalsozialismus

erlassenen

Gesetzes

der

Reichs-

re g i e r ung erfolgtsei, begegnet keinen verfassungsre c h t l i -

chen Bedenken .... Bei der durch historische Entwicklung

e i n g e t r etenen ungeklärten Rechtslage hatte das Gesetz die

Aufgabe, die Eigentumsverhältnisse an den im Gesetz ge-

nannten Grundstücken neu zu regeln. Hierbei wurde aus-

drücklich

festgeschrieben,daß

die

religiöseZweckb e-

stimmung der Grundstücke zu beachten sei.

bb) Ve r f a s s u n g s r echtlich nicht zu beanstanden ist
auch, daß die Gerichte die Beschwer d e f ü h r erin zu 1) auf

das Rückerstattungsrecht verwiesen haben, soweit geltend

gemacht worden war, die Entscheidung des Ministers für
k i r chliche Angelegenheiten vom 18. Juni 1938sei als na-

tionalsozialistische

Verfolgungsm aßnahme

anzusehen.

181

EinemindiesemRahmen....erhobenenA n s p ruchhätte

nichtentgegengestanden, daß die Beschwerd e f ü h r erin zu
1) selbst nicht zuvor im Grundbuch eingetragen war.

Imübrigen stehtkeinesfallsfest , daß die Eintragung

der Klägerin des A u s g a n g s v e r f a h r ens (die Diözese, A n m .
G.S.) ins Grundbuch für die Beschwerd e f ü h r erin zu 1)

eine

nationalsozialistischeVerfolgungsmaßnahme

war.

DieSpaltungderRussisch-OrthodoxenKirche,dieim

G r unde Ursache des Rechtsstreits vorden Zivilgerichten

war, fand schon Jahre vor der Zeit des Nationalsozialismus

statt ... Daß bei dieser Entscheidung auc h ihre distanzierte

Einstellung zumSowjet regimeeineRollegespielthaben

mag, läßt noch nichtauf eine Verfolgungsabsicht gegenü-
ber der Beschwerdeführerin schließen” (S. 6-7).

+++

Bundesgerichtshof

Im Namen des Volkes
Urteil
V ZR 74/87
1. Die Klägerin ist Grundstückeigentümerin. Die Ei-
gentumszuweisung durchdieaufgrundvon §1Abs.2

des Gesetzes über den Grundbesitz der r u s s i s c h - o r t h o d o -
xen Kirche in Deutschland vom 25. Februar 1938e r g a n -

gene Entscheidung des Reichsministers für die kirchlichen
Angelegenheiten vom 18. Juni 1938war wirksam ... Die

Ministerentscheidung übertrug der Klägerin originäres Ei-

gentum. Da Art und Umfang der Nutzung nicht besonders

-auch nicht zugunsten desBeklagten -geregeltwurd e n ,

182