IMAGE seide2002160.gif

Dienochbest ehendeTrennung derbeidenTeileder

russischenKirchehathistorischeundkirc h e n p o l i t i s c h e

Ursachen,dieaufgearbeitetwerdenmüssenundüber-

wunden werden können. Ein erster Schrittzu einemDia-

log wurde in Deutschland durch die beiden Bischöfe - Erz-

bischofM a r kvon derA u s l a n d s k i r che und ErzbischofFeo-

175

Köln-Porz2000

fan von der Patriarchatskirche - unternommen. Nach einer

Reihe von Gesprächen, an denen auch Ve r t r eter der Geist-

lichkeit der beiden Jurisdiktionen beteiligt waren, wur d e
im Dezember 1997 eine gemeinsame Erklärung vorg e -

legt, in derbetont wird, daß trotz bestehenderPro b l e m e

und unterschiedlic herBewertung dieser Prob lem e, diese

„kein absolutes Hindernis für eine eucharistische Gemein-

schaft darstellen“, da beide Teile der russischen Kir che ihre

Gnadenfülle bewahrthaben.Bedauertwird, daß esnach

wie vor „Kräfte gibt, die an einer Vertiefung des Gegensat-

zesinteressiertsind“.DieÜberwindungder

Spaltung

w i rd

heutevonvielenGeistlic henund

Gläubigenge-

176

IMAGE seide2002161.gif

Erzbischof Mark tauft ein Kind

III. DOKUMENTE:

Gesetz über den Grundbesitz

der russisch-orthodoxen Kirche in Deutschland
vom 25. Februar 1938

Die Reichsre g i e rung hatdas folgende Gesetz beschlos-

sen, das hiermit verkündet wird:
§1. (1)derinB a d e n - B a d e n,

Bad

Ems,D a r m s t a d t,

S t u t t g a r t

undWi e s b a d e n

gelegene, fürZweckederru s -

sisch-orthodoxen Kirche bestim mte Grundbesitz soll die-

sem Zweck erhalten bleiben.
(2)Der Reichsminister für die kirchlichenA n g e l e g e n-

heiten kannhierzudieEigentumsverhältnisseandiesen

G r undstücken sowie ArtundUmfang derNutzung mit

rechtsverbindlicherKraftregelnundüberStre i t i g k e i t e n

wegen dieses Grundbesitzes unter Ausschluß des Rechts-

weges entscheiden. Beschränkte dingliche Rechte werd e n

hierdurch nicht berührt.

§2. (1) Gerichtliche Verfahren, die den im § 1bezeich-

IMAGE seide2002162.gif

buchverfahren sind ausgesetzt.
(2)Soweitein angängiges Ve r f a h ren durch diesesGe-

setz seine Erledigung findet oder ein bereits abgeschlosse-
nes Ve r f a h r en gemäß § 1 g e r egelt wird, werden die Ge-

richtskosten niedergeschlagen, die außergerichtlichen Ko-

sten gegeneinander aufgehoben.

177

(3)Eintragungen in dasGrundbuch erfolgen aufA n -

tragdesReichsministersfürdiekirchlichenA n g e l e g e n-

heiten gebühren frei.
§3. Der Reichsminister für die kirchlichenA n g e l e g e n -

heiten trifft die zur Ausführung und Ergänzung dieses Ge-

setzeserforderlichenVorsc hriften.ErkanndieBestim-

mungen diesesGesetzes durch Ve r o r dnung aufandere n ,

fürZweckederorthodoxenKirchebestim mtenGru n d -

besitz erstrecken.

Berlin, den 25. Febr. 1938

Der Führer und Reichskanzler

Adolf Hitler

IMAGE seide2002163.gif

Kerrl

Der Reichsminister der Justiz
RGBL. 1938I, S.223Dr. Gärtner

AuszügeausderRechtsprechung bundesdeutscher

Gericht e im Zusammenhang mit den Klagen gegen das
Gesetz über den Grundbesitz vom Jahre 1938
Gegen dasGeset z von1938p r ozessierte dasPariser

russische Erzbistum (Evlogianer), das die russische Kirc h e

in Bad Emsb e a n s p ruchte, vordem Landgericht Koblenz
(1977),demOberlandesgerichtKoblenz(1978)und

schließlich in letzterInstanzvor demBundesgeric htshof
(1980). Alle drei Instanzen lehnten die Klage des Pariser

Erzbistums

auf

Herausgabe

des

Kirc h e n g r u n d s t ü c k s

178