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27. Juli – Das Leiden des heiligen Großmärtyrers Panteleimon

Gipfel mit Früchten. Dieses sehend faßten viele, die bei der Enthauptung anwesend

waren, Glauben an Christus.

Über die hier geschehenen Wunder wurde dem Kaiser berichtet, und er befahl,

unverzüglich diesen Ölbaum in Stücke zu hauen und zusammen mit dem Körper des

Märtyrers zu verbrennen.

Als das Feuer erlosch, nahmen die Gläubigen den Körper des Heiligen - vom Feuer

unversehrt - aus der Asche und begruben ihn mit Ehrfurcht auf dem nahegelegenen

Grundstück des Gelehrten Adamantus.

Laurentios, Bassos und Provian, die im Haus des Märtyrers dienten, waren ihm von

Ferne gefolgt, hatten seine Qualen gesehen und die Stimme vom Himmel gehört. Sie

schrieben den Bericht über sein Leben und seine Qualen auf und übergaben ihn den

heiligen Kirchen zu Erinnerung an den Heiligen, zum Wohl der Lesenden und

Hörenden – zur Verherrlichung Christi unseres Gottes, Der mit dem Vater und dem

Heiligen Geist verherrlicht wird, jetzt und immer und in alle Ewigkeit. Amen.

(der hl. Panteleimon wurde am 27. Juni i.J. 305 enthauptet. Im Monatsbuch (Minäon)

des Basilios steht, daß das Blut und die Milch, die bei der Enthauptung ausgeströmt

waren, bis zum 10. Jh. aufbewahrt wurden und den gläubigen Heilungen gewährte.

Hiervon wird auch im griechischen (verslichen) Prolog des 12. Jh. gesprochen. Das

Gedächtnis des hl. Panteleimon wurde von alters her besonders im Osten geehrt. Die

Kirchen, die in seinem Namen in Sebasti von Armenien und in Konstantinopel erbaut

wurden, entstammen dem 4. Jh.. Seine Gebeine wurden nachZargrad

(Konstantinopel) übertragen. von dort wurde eine großer Teil nach Paris in die Kirche

St. Denis übertragen; das Haupt nach Lion im J. 802, aber der russische Pilger Antonij

sah sein Haupt in der (Hagia) Sophia in Zargrad (Konstantinopel), nach dem Zeugnis

des Stefan von Novgorod (i.J. 1350) ruhten im 14. (15.?) Jh. die Gebeine des Hl.

Panteleimon in der Kirche von Blacherna in Zargrad. Ein Teil der Reliquien befindet sich

jetzt im Panteleimon Kloster auf dem Athos.

© Stefan v. Wachter

Vollmannstr. 33 a

D-81925 München

Tel.: +49-89-91 76 72

Fax: +49-89-91-75 56

E-mail: svwa@muc.de

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Der Hl. Winthir von Neuhausen in München

Gedächtnis 6. August

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

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6. August

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6. August – Der Hl. Winthir von Neuhausen in München

Der Hl. Winthir von Neuhausen in München

Gedächtnis 6. August

Die Überlieferung des Lebens des seligen Wintir ist nur vom Volksmund überliefert. In

den ältesten Mitteilungen über die Herkunft des Sel. Winthir wird seine Herkunft nicht

angegeben. Als bezeugt gilt, das er als um das Jahr 700 nach Neuhausen kam und dort

als Säumer arbeitete, d.h. er beförderte auf einem Maultier Salz. Ein sehr mühevolles

und schlecht bezahltes Gewerbe. Die Säumer kamen meist vom sogenannten

Samerberg, aus dem Prien, und dem Achental. Spätere Generationen ließen den

Heiligen aus Irland kommen, als Sohn eines Christenfeindlichen Grafen, der auf der

Wallfahrt nach Jerusalem nach Neuhausen kam und hier ansässig wurde. Allgemein

überliefert wird, daß zur Zeit seines Lebens Neuhausen von keinem Unwetter

heimgesucht und von keiner Viehsuche befallen wurde. Auch nach seinem Ableben

wurde derHeiligebesonders gegen Viehseuchen, Kriegsgefahr und Unwettern

angerufen. Wenn der hl. Winthir von seiner Arbeit nach Hause kam, versuchte er

unaufdringlich religiöse Gespräche mit den Bauern anzuknüpfen. Eine verwitterte Säule

auf dem Winthirplatz erinnert daran, daß der Selige dort der Bevölkerung gepredigt

hat. Nicht weit davon entfernt befindet sich der Winthirbrunnen, aus dem der Heilige

Winthir getrunken hat. Er bewohnte im Alter ein kleines Häuschen und ernährte sich

von selbstgezogenem Gemüse. 1738 legten die Bauern von Neuhausen ihr Bekenntnis

zur Heiligkeit des seligen Wintir ab, indem sie eine Schrift verfaßten in welcher

angegeben wird, daß neben dem Altar wo sich das Grab des Heiligen damals befand

mancher einen Wohlgeruch verspürt habe, und das in der Kirche Geräusche wie von

Hämmern , Sägen, Meldungen und Klopfen gehört wurde., vor allem aberbezeugten

sie die rasche Hilfe des Heiligen Wintir, durch das Verschwinden von langwierigen

Leiden an den Armen und Beinen, in überraschender Schnelligkeit und für immer, wie

auch andere Krankheiten, wie Schwindsucht, Herzschmerzen, Erblinden und Verlust

des Gehörs, die sich nach Anrufung des Seligen plötzlich besserten. Während des

spanischen Erbfolgekrieges, bei welchem im nahegelegenen Sendling, in der

Mordweihnacht des Jahre 1705, die Kaiserlichen und ihre Hilfsvölker alles ohne Gnade

und Pardon zu Boden gehauen und geschossen , und alles Vieh fortgetrieben hatten,

blieben Neuhausenund Gern, welche ihre Zuflucht zum hl. Wintir nahmen von

jeglichem Schaden verschont. Nach einem schweren Gewittersturmam 6. August des

Jahres 1931 stürzte der Turm des ursprünglichen Neuhauser Kirchleins ein. Auch das

Langhaus wurde an der Westseite stark beschädigt. Der damalige Stadtpfarrer Simon

Irschl nahm dies als Gelegenheit um Grabungen durchführen zu lassen, an der Stelle

wo der hl. Winthir dem Volksglauben nach ruhen sollte. In etwa 1,15 m Tiefe fand man

das in eine harte mörtelartige Schicht eingebettete Skelet eines kräftigen Menschen von

etwa 1,92 m Größe. Die Gebeine lagen noch so wie sie ursprünglich hingebettet waren.

Ein Wissenschaftler von prähistorischen Institut in München schätzte das Alter der

Gebeine auf tausend Jahre. Auch ein Baumstumpf trat zutage, was mit der

Überlieferung übereinstimmt, das der hl. Winthir unter einer Linde bererdigt worden

sei. Die Reliquien des Heiligen wurden erneut in der Kirche beigesetzt. Auf der rechten

Seite befindet sich heute eine Gedenktafel hinter welcher sich die Gebeine des Heiligen

befinden.

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7. August – Die Hl. Märt. Afra von Augsburg

Die Hl. Märt. Afra von Augsburg,

ihre Mutter Hilaria, und ihre Mägde Digna, Eunomia und Eutropia, sowie ihr Onkel

Dionisi, der 1. Bischof von Augsburg, und alle namentlich unbekannten römischen

Märtyrer von Augusta Vindelicorum

Gedächtnistag 7. August

Die hl. Afra von Augsburg lebte um die Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert zur Zeit der

Christenverfolgungen unter dem heidnischen Kaiser Diokletian, dem letzten

heidnischen Kaiser, Westroms. Sie ist die einzige im Martyrologium Hieronymianum,

aus dem Ende des 4. Jahrhunderts, namentlich festgehaltene Märtyrerin von Augsburg,

und der spätantike Dichter und spätere Bischof Venantius Fortunatus ermahnt den

Leser in einem Poem aus Anlaß einer Wallfahrt zum hl. Martin, bei einem Besuch von

Augusta Vindelicorum das Grab der hl. Afra aufzusuchen. Ihre Verehrung überdauerte

die Stürme der Völkerwanderungszeit, und im 8. Jahrhundert wurde ihre

Lebensgeschichte von Bischof Wikterp von Augsburg, wahrscheinlich nach mündlichen

Überlieferungen, schriftlich festgehalten.

Die Vorfahren der hl. Afra waren Könige der Insel Zypern, welche im Krieg gegen die

iranischen Parther um das Jahr 270 n. Chr. ihre Herrschaft verloren hatten und nach

Italien in die Hauptstadt Rom geflüchtet waren. Von Rom aus zog die Familie weiter in

die Provinz Raetia Secunda und nahm ihren Wohnsitz in Augusta Vindelicorum; was

bedeutet, die Stadt des Augustus bei den Vindelikern, einem Keltenstamm, der bei der

Eroberung dieses Gebietes durch die Römer in diesem Gebiet siedelt. Von Zypern hatte

die Familie ein heidnisches Götzenbild der zyprischen Venus und deren Kult

mitgebracht. Er bestand aus käuflicher Liebe und Götzendienst. Hiermit bestritt die

Familie, die weder ein Vermögen besaß, noch staatliche Apanagen erhielt, ihren

Lebensunterhalt.

Afra wurde bereits in Augusta Vindelicum, wie es verkürzt bezeichnet wird, geboren

und der Familientradition folgend, der Venus geweiht. Als Afra alt genug war,

verdiente sie mit dem Venuskult den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie. Mit

Afra zusammen waren die drei Mägde Digna, Eunomia und Eutropia.

Das Christentum war damals auch schon nach Augusta Vindelicorum gelangt, und es

gab hier auch bereits christliche Märtyrer, aber wie überall hielt man die Christen,

wegen ihrer Mißachtung des althergebrachten Götterglaubens, und ihrer für die

meisten unverständlichen Heilslehre, für mehr schädliche als nutzbringende

Phantasten, oder für seltsame Zauberer, welcheeher Folter und Tod zu ertragen in der

Lage waren, als dem staatlichen Gesetz der Götterverehrung nachzukommen. Viele

bewunderten aber auch bereits die übernatürliche Standhaftigkeit der Christen, jedoch

heimlich, da Christen wegen ihrer Weigerung den Göttern zu opfern, als Feinde des

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Die Hl. Märt. Afra von Augsburg

ihre Mutter Hilaria, und ihre Mägde Digna, Eunomia und

Eutropia, sowie ihr Onkel Dionisi, der 1. Bischof von

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

7. August

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7. August – Die Hl. Märt. Afra von Augsburg

Kaisers galten.

Eines Tages kamen zwei unbekannte Reisende in die Stadt. Auf der Suche nach einer

Herberge kehrten sie nichts ahnend in das Haus von Afra ein. Afra bereitete ihnen ein

Mahl, ebenfalls nicht ahnend wen sie in ihr Haus aufgenommen hatte. Vor dem Essen

erhoben sich die beiden Gäste und verrichteteten nach ihrer Gewohnheit ein

Dankgebet und lasen Psalmen, welche sie im Geist und in der Wahrheit beteten, wie es

Christus einst, am Brunnen des Patriarchen Jakob, die Samariterin gelehrt hatte.

Es war das erste mal, das Afra zwei Menschen begegnete, welche so beteten. Sie spürte,

daß sie nicht nur Zeugin eines neuen Kultes war, sondern, wie vom Gebet der beiden

eine besondere Kraft ausging, welche sie mit Rührung und Freude erfüllte, die jedes

unreine Begehren und Denken in ihr zerstreute, wie dies nur durch die Gnade des

einzigen, wahren Gottes geschieht. Vor Verwunderung und Ehrfurcht fragte sie die

Beiden: “Wer seid ihr?” Sie antworteten ihr, daß der eine der Bischof Narcissus und der

andere der Diakon Felix ist. Darauf warf sie sich vor ihnen auf die Erde und erklärte

ihnen: “Ich bin das schändlichste Weib der ganzen Stadt. “ ; und das sie in keinem

übleren Haus als dem ihren Unterkunft suchen konnten.

Bischof Narcissus antwortete, das wenn Gottes Sonnenschein in einen finsteren Winkel

fällt, er dennoch Sonnenschein bleibt, und sprach Afra Mut zu, wies sie auf die

Sündenvergebung in Jesus Christus hin, und daß sie glauben und sich taufen lassen

solle, um gerettet zu werden.

Bischof Narzissus und sein Diakon waren aus der Stadt Gerona in Nordspanien. Durch

dasselbe göttliche Gesicht waren sie, unabhängig von einander, dazu aufgefordert

worden vor der Verfolgung in Gerona zu fliehen und, von einem Engel geführt, bis

nach Augusta Vindelicorum gekommen.

Der hl. Gregor der Theologe schreibt, das es schön ist mit Christus zu fliehen, und zu

sehen wie Er in Ägypten angebetet wird, wie dies bei der Geburt Christi und Seiner

anschließenden Flucht, vor der Verfolgung durch den König Herodes, nach Ägypten

geschah; denn wenn Christus flieht, dann fallen die Götzen von ihren Sockeln.

Das gleiche geschah nun durch die Ankunft der beiden Gottesträger Narcissus und

Felix in Augusta Vindelicorum.

Auf die Erklärung des hl. Bischofs hin eilte Afra zu ihren Mägden und erzählte ihnen

das soeben Vorgefallene, daß ein Bischofder Christen zu ihnen gekommen sei und ihr

gesagt habe, sie solle an Christus glauben, sich taufen lassen damit ihr alle ihre Sünden

vergeben werden. Sie fragte sie, was sie tun möchten. Die Mägde antworteten ihr: “

Wir sind deine Mägde; warum sollen wir, die wir dir in der Sünde gefolgt sind, nun

nicht auch zur Verzeihung unserer Sünden folgen?!”

Währenddessen brach die Nacht herein und der Bischof und sein Diakon begannen, mit

zum Himmel erhobenen Händen, den Gottesdienst durch das Anstimmen von Psalmen

und Hymnen, bei welchem Afra und ihre drei Mägde anwesend waren.

Gegen Mitternacht aber verlöschten die Öllampen aus Mangel an Öl. Da verherrlichte

Gott den Lobgesang durch eine wunderbare Erscheinung. Als nämlichAfra neues Öl

nachfüllen wollte, hielt sie der hl. Bischof davon ab und erklärte: "Wozu kümmerst du

dich um dieses materielle Licht, welches keinen Nutzen bringt, wo es ein

ungeschaffenes, ewiges Licht gibt, welches das Herz des Menschen erleuchtet? "

Daraufhin erhob der Bischof seine Arme zum Himmel und sprach : “Komme, mein