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29. Januar – Geistl. Märt. Aquilinus

sehr die liebe Aller, das man ihn gleichfalls zum Bischof machen wollte. Aber auf der

Suche nach einem schwierigeren Betätigungsfeld floh er erneut, diesmal nach Pavia in

Italien und zog von dort aus, nachdem er die italienische Sprache erlernt hatte, nach

Mailand, wo die Sekte der Arianer wütete. Hier wurde er von den Kanonikern der

Basilika des hl. Märt. Laurentiusaufgenommen, und kämpfte bis an sein Lebensende

gegen den Arianismus und Manichismus. Seine Beredsamkeit war so gewaltig, das er

viele Häretiker zum wahren Glauben zurückgewann, sich aber auch erbitterte Feinde

zuzog. Einmal hatten sie ihn, als er am frühen Morgen eben in die Kirche des hl.

Ambrosius ging, überfallen und halb tot geprügelt. Als sich der Heilige dadurch aber

nicht von seiner Predigttätigkeit abschrecken lies, lauerten sie ihm ein zweites Mal auf

und schlugen ihn zu Boden. Blutüberströmt, vomStraßendreck beschmutzt, hörte der

Heilige nicht auf die Namen Jesu und Maria auszurufen und für seine Mörder zu bitten.

Als die Menschen des in der Nähe gelegenen Markte auf dem Piazza della Vetra auf

den Lärm aufmerksam wurden, zog einer der Verbrecher ein Messer und stach es dem

Heiligen in die Kehle, wodurch er ihn auf der Stelle tötete. Die Mörder flüchteten darauf

hin rasch im dichten Nebel, und der Leichnam des Heiligen lag den ganzen Tag über

unentdeckt auf der Straße. Erst am Abend fanden ihn die vom Markt nachhause

zurückkehrenden Händler, die sogenannten facchini, und brachten ihn auf einem ihrer

Wagen zur Basilika des hl. Laurentius, wo die Reliquien des Heilige bis heute verehrt

werden. Seither veranstalten die Markthändler von Mailand jährlich am 29. Januar

einen Umzug von der via della Palla, dem Ort der Auffindung seines Leichnams, bis zur

Basilika des hl. Laurentius, wobei sie ein Faß Öl für die Lampade vor den Reliquien des

hl. Aquilinus mit sich führen. Als im Jahre 1769 die Reliquien des Heiligen untersucht

wurden, fand man den Leib des Heiligen noch unverwest und elastisch mit einer tiefen

Schittwunde auf der rechten Seite. Im Jahre 1854 wurde eine Rippe des Heiligen

entnommen und dem römisch kath. Bischof von Würzburg für die dortige

Kathedralkirche übergeben.

Der Bekennerbischof Severus, die hl. Vincentia und

die hl. Innocentia

Gedächtnis 1. Febr., 1., 24. Jan. 22. Okt.

Der hl. Severus wurde in Ravenna geboren und betrieb eine Wollweberei. Seine Gattin

Vincentia, eine gottesfürchtige Frau, gebar ihm eine Tochter, die er Innocentia nannte.

Nach dem Tod des Bischofs Agapitus wurde er zu dessen nachfolger erwählt. Eine

Taube, die dreimal während der Wahlverhandlungen auf den Schultern des

Wollwebers sich niederließ, zeigte die göttliche Wahl an. Seine Gattin und seine Tochter

nahmen daraufhin den Schleier. Als er im ersten Jahr nach seiner Inthronisierung zum

Bischof dem Concil von Sardica beiwohnte, machte seine Kenntnis der Heiligen

Schriften auf die Anwesenden Väter den Eindruck, daß sie eine gnadenhaft

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Der Bekennerbischof Severus, die hl. Vincentia und die hl.

Innocentia

Gedächtnis 1. Februar, 1., 24. Jan. 22. Okt.

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

1. Februar

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1. Februar – Der Bekennerbischof Severus, die hl. Vincentia und die hl.

empfangene, nicht durch Studien erworbene sei. Daneben bewahrte er seine ganze

Dienstzeit als Bischof bis an sein Ende alle Hirtentugenden. An dem Tage an welchem

er starb, lies er das Grab seiner Gattin und seiner Tochter öffnen, zelebrierte die

Göttliche Liturgie und stieg dann in die Gruft, wobei er sich zwischen die beiden auf

sein Wort hin ihm Platz machenden Särge legte und betend seinen Geist aufgab, um

das Jhr 398. Zu Ravenna wird bis auf den heutigen Tag sein grab verehrt. Nach der

Überlieferung der Mainzer Kirche wurden die Reliquien der drei heiligen, nachdem sie

früher durch einen Priester namens Felix nach Pavia übertragen worden waren, am 22.

Okt. 836 von Bischof Otgar von Mainz in der St. Albanskirche daselbst beigesetzt. Von

dort wurden sie vom selben Bischofan einem 24. Okt. nach Erfurt übertragen, wo sie

direckt neben dem Dom in einer nach dem hl. Severus genannten Kirche ruhen. Die

Reliquien der hl. Innocentia kamen in das von der hl. Bilhildis erbaute Kloster zu

Altenmünster.

Die Hl. Jungfrau Hadeloga

Gedächtnis 2. Febr.; 20. März

Die Hl. Hadeloga war Nonne zu Kitzingen in Franken. Sie hatte daselbst vor dem Jahre

745 ein Kloster für adelige Fräulein gegründet, auf Anregung des Hl. Bonifacius. Sie

war eine Tochter Karl Matells und hielt die Frömmigkeit für wichtiger als eine

vorteilhafte weltliche Verbindung. Als ihr Vater sie zur Ehe zwingen wollte floh sie von

dessen Hof und nahm in Franken ihren Aufenthaltsort, wo sie in Kitzingen ein Kloster

baute. Sie starb noch im 8. Jahrhundert und wurde in der Marienkirche in Ktzingen

beigesetzt. Die Hl. Hadeloga oder Adelheit wie sie imVolk genannt wurde stand als

Wohltäterin der Armen im ganzen Frankenland in hoher Verehrung.

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Die Hl. Jungfrau Hadeloga

Gedächtnis 2. Februar und 20. März

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

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2. Februar

Der hl. Ingenius oder Genuinus Bischof von Brixen

Gedächtnis 5. Februar

Der hl. Ingenius gilt, nach der Überlieferung in Brixen, als der 3. Bischof von Tirol nach

den hll. Cassianus und Lucanus. Zu Beginn seines Episkopates neigte er sich der Häresie

zu, wurde aber von Gregor dem Dialogen bekehrt. Darauf wurde Bischof Ingenius ins

Exil verbannt, wo er um das Jahr 600 starb. In Seben wurde er beigesetzt. Als Bischof

Albuinus von Tirol, um das Jahr 993, den Bischofssitz von Tirol nach Brixen versetzte,

übertrug er auch die Reliquien des hl. Ingenius, durch welche sich viele

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Der hl. Ingenius oder Genuinus Bischof von Brixen

Gedächtnis 5. Februar

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

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5. Februar

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5. Februar – Der hl. Ingenius oder Genuinus Bischof von Brixen
übertrug er auch die Reliquien des hl. Ingenius, durch welche sich viele

Gebetserhörungen ereignet hatten, dorthin.

Hl. Abt Alto

Gedächtnis 9. Februar

Der hl. Alto war schottischer Edelmann und kam in der Mitte des 8. Jahrhunderts

zusammen mit dem hl. Bischof Virgil von Salzburg nach Bayern. Die wilde Gegend

zwischen Münschen und Augsburg wählte er sich zum Aufenthaltsort für das

Einsiedlerleben. Durch seine Predigten wurde eine große Menge der Einwohner jener

Gegend zum christlichen Glauben bekehrt. Der Ruf seiner Heiligkeit gelangte bis an der

Hof König Pipins, welcher ihm einen Telt des von ihm benutzten Waldes schenkte.

Darauf begann der hl. Alto mit dem Bau eines Klosters. Er fällte Bäume und errichtete

ein kleines Gebäude, in welches er einige Benediktienermönche aufnahm. Der hl.

Bischof Bonifacius weihte die Kirche und ernannte Alto zum Abt. Im heutigen

Altomünster, wo noch die Reliquien des Heiligen aufbewart werden, gibt es noch einen

Brunnen, welchen der hl. Alto geweiht hat, und welchem sich der Überlieferung nach

keine Frau nähern durfte. Der hl. Alto starb um das Jahr 760.

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Hl. Abt Alto

Gedächtnis 9. Februar

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

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9. Februar

Der hl. Märtyrerbischof Blasius

Gedächtnis 11. Februar

Der hl. Blasius war Bischof von Sebaste in Kappadokien zu Beginn des 4. Jahrhunderts.

Als die Verfolgung der Christen begann, welche sich speziell gegen die geistlichen

Hirten richtete, in der Absicht die Gemeinden dadurch leichter zu zerstreuen, entwich

der hl. Blasius in die Einsamkeit und verbarg sich in einer Höhle auf dem Berge Agäus,

wo er in Gebet und Betrachtung seine Tage verbrachte. Die geistliche Vollkommenheit

des Heiligen war so groß, daß ihm die Tiere gehorchten und ihn besuchten, wenn sie

verletzt oder erkrankt waren. Der hl. Bischof gab ihnen dann seinen Segen, betete für

sie und so wurden die Tiere wieder gesund. Dafür brachten ihm die Tiere Nahrung,

und während seines Gebetes sangen die Vögel mitunter vor seiner Höhle in den

schönsten Weisen. Währenddessen ging die Verfolgung der Christen fort; viele wurden

gefangen und gemartert. Unter anderem dadurch, daß sie wilden Tieren zum Fraß

vorgeworfen wurden. Um solche Tiere einzufangen, schickte der Statthalter Agricola

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Der hl. Märtyrerbischof Blasius

Gedächtnis 11. Februar

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

11. Februar

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11. Februar – Der hl. Märtyrerbischof Blasius

eines Tages seine Knechte aus zur Jagd. Als sie durch den Wald zogen fanden sie nur

wenig Wild, bis sie in die Nähe der Höhle des hl. Blasius kamen; hier mehrte sich ihre

Zahl auffällig. Bei der Verfolgung der Tiere gelangten die Jäger schließlich bis zum hl.

Blasius selbst, bei welchem die Tiere Zuflucht gesucht hatten. Hier sahen die Jäger die

Tiere um den Heiligen versammelt, wie um einen guten Freund, und scheuten sich

diesen noch etwas zu leide zu tun. Statt dessen kehrte sie um und berichteten dem

Statthalter von dem Vorfall. Agricola, der Statthalter reagierte mit Zorn gegen den

Heiligen, und befahl diesen gefangen zu nehmen. Da eilten die Knechte fort um den

Befehl des Statthalters auszuführen. Unterdessen war es Nacht geworden. Da sah der

hl. Bischof im Gebet den Herrn, Der zu ihm sprach: “Stehe auf, denn du sollst Mir Opfer

bringen! “ Der Heilige erhob sich gehorsam, trat aus der Höhle, und stieß dabei auf

Agricolas Knechte. Diese riefen ihm zu, daß er mit ihnen kommen soll, da ihn der

Statthalter zu sich ruft. “Meine Kinder, entgegenete ihnen da der Heilige mit fröhlichem

Angesicht, seid mir willkommen, denn nun sehe ich, daß der Herr mich heimgesucht

hat. “ Als sie sich auf den Weg machten und ihm alle Tiere dabei nachfolgten, wurden

die Knechte von Furcht erfüllt und wollte fliehen; der Heilige aber sprach: “Fürchtet

euch nicht, sie tun euch keinen Schaden. “ Und dann gebot er den Tieren

zurückzubleiben. Diese blieben traurig stehen, schauten dem Heiligen lange nach und

entfernten sich dann still in den Wald. Unterwegs predigte der hl. Blasius allen die ihm

zuhören wollten das Wort Gottes. Eine Frau mit einem Kind auf dem Arm begegnete

ihnen. Dem Kleinen war eine Fischgräte im Hals stecken geblieben und die Frau klagte

laut darüber, daß ihr Kind am Ersticken sei. Da rief der hl. Blasius die Mutter zu sich. Als

diese das Kind vor dem Heiligen auf den Boden gelegt hatte kniete er nieder, betete

und segnete das Kind und alsbald war es wieder gesund. Wenig später trafen sie auf

eine Frau welcher ein Wolf ihr einziges Schwein geraubt hatte. Der Heilige betete für

die Witwe und bald schon brachte der Wolf selbst das Schwein lebendig der Witwe

wieder zurück. Vor den Statthalter geführt, wurde der hl. Blasius von diesem

aufgefordert den Göttern zu opfern. Er aber gab diesem zur Antwort, daß er dem

Herrn Jesus Christus seinen Leib und seine Seele opfert Agrikolas Götzen aber nichts.

Dafür lies ihn der Statthalter mit verschiedenen Foltern martern: mit scharfen Krallen

wurde er zerfleischt, mit Stöcken geschlagen, ins Wasser geworfen und schließlich

enthauptet.

Die Reliquien des geistl. Märt. Blasius kamen im 9. Jahrhundert nach Rheinau und nach

St. Blasien. Sein Haupt befindet sich in einem speziellen Kopfreliquar im

Braunschweiger Blasiusdom.

Der hl. Kastor von Trier

Gedächtnis 13. Februar und 12 November

Der hl. Kastor war ein Schüler des heiligen Maximin von Trier gestorben 349 und

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Der hl. Kastor von Trier

Gedächtnis 13. Februar und 12 November

Verfasser:

Vr. Michael (Kresin)

Übersetzer:

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13. Februar